Flüchtlingsnothilfe

Nach dem Juli 2014 flohen eine halbe Million Menschen in den Nordirak, weil sie in der Autonomen Region Kurdistan Sicherheit und Hilfe erwarteten.
DhK schickte einen Hilferuf an seine Mitglieder und Freunde und konnte schon nach wenigen Wochen helfen (Spenderbrief_2014).

Bereits Anfang September 2014 war Hasan Sinemillioglu im Projektgebiet, um sich einen Überblick zu verschaffen (Reisebericht_Fluechtlinge_2014).

Zu der Zeit lebten im Unterbezirk Kani Mase, in dem das Dorfentwicklungszentrum liegt, das von DhK unterstützt wird, 600 Flüchtlingsfamilien; im Bezirk Amedie 6.000 und im benachbarten Bezirk Zakho 25.000 (Zahlen des UNHCR). Die meisten Flüchlinge warenJesiden und Christen.

Caritas International:
„Nach dem Vormarsch der islamistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Juli 2014 sind 1,8 Millionen Menschen im Norden des Landes auf der Flucht. Vor allem Christen, Jesiden und Schiiten sind aus dem Gebiet um die Städte Alquosh, Bartilha und Qaraquosh geflohen. Selbst gemäßigte Sunniten haben allen Grund, ihre fanatischen „Glaubensbrüder“ zu fürchten. Denn die Dschihadisten des IS führen keinen Krieg gegen eine Armee. Ihr Ziel sind die Zivilisten, sie kennen keine Milde, keine Gnade und schon gar keine Genfer Konvention.“
„Das militärische Eingreifen der USA Ende August 2014 sowie der kurdischen Peschmerga, die wieder an Stärke gewinnen konnten, hat die sunnitischen Dschihadisten der IS zumindest in einigen Gebieten wieder zurückgedrängt. Trotz anfänglicher militärischer Erfolge gegen die IS ist die Sicherheitslage für die Vertriebenen Opfer der Islamisten jedoch alles andere als entspannt.“

Zwei Wochen nach dem Erkundungsbesuch begann unser Projektpartner KURDS mit der Verteilung der von DhK finanzierten Hilfe: Mehl für 500 Familien (je 50kg), und am 16. Oktober Reis, Kichererbsen und Öl für 350 Familien (zum Bericht). Im November werden nochmals Mehlrationen an 410 Familien verteilt (DhK_aid_ report_2014). Das Dorfentwicklungszentrum von DhK in Qumri diente als Logistik- und Verteilzentrum.

Anfang November besuchte Hasan Sinemillioglu die Flüchtlinge im Projektgebiet ein zweites Mal. Er berichtete ausführlich über jesidische Flüchtlinge aus dem Gebiet von Shingar, für die UNHCR im Dorf Khanke eine Zeltstadt errichtet (Fluechtlingscamp_in_Khanke_2014).

Bis ins Jahr 2016 half DhK den Flüchtlingsfamilien im Einzugsbereich des Dorfentwicklungszentrums mit Spenden zur lokalen Beschaffung von Grundnahrungsmitteln. Danach wurde der Schwerpunkt auf die Unterstützung vertriebener Studentinnen und Studenten, die ihr Studium an der Universität Mossul abbrechen mussten, mit Stipendien verlagert (Stipendienprogramm).